Workshop mit Graphic Novel

“Wir wussten von nichts …” Das behauptete die Großmutter der 1968 geborenen Bianca Schaalburg stets, wenn es um den Holocaust ging. Doch die Nachforschungen der Enkeltochter zeigten letztlich ein anderes Bild und lieferten ihr Einblicke in dunkle Geheimnisse ihrer eigenen Familie.

Die autobiographische Spurensuche hat die Illustratorin Schaalburg in eine so sehens- wie lesenswerte Graphic Novel gegossen, die wir vor einiger Zeit in den Kanon unserer Schulbibliothek im Fach Deutsch aufgenommen haben: “Der Duft der Kiefern”, 2022 ausgezeichnet mit dem Jugendliteraturpreis.

Wie sie auf die Idee zu dieser ungewöhnlichen Graphic Novel kam, was sie über ihre Verwandten und die “Stolpersteine” vor dem Haus ihrer Großeltern herausfand und warum es mehrere Jahre brauchte, um das Herzensprojekt zu realisieren – all das erzählte Schaalburg den Schüler*innen unserer 10. Klassen in einem literarischen Workshop am 17. April 2024.

Lob und positives Feedback von den Zehntklässler*innen

Wie die Bezeichnung schon sagt, handelte es sich dabei nicht um eine quasi herkömmliche Lesung einer erfolgreichen Autorin. Vielmehr setzten sich die Schüler*innen an diesem Tag ergänzend zu den Erzählungen Schaalburgs partner- und gruppenweise in Klassenräumen jeweils 90 Minuten lang mit unterschiedlichen kreativen oder auch rechercheintensiven Aufgaben auseinander. Diese hatten allesamt mit dem Inhalt der Graphic Novel zu tun, darunter Holocaust und Zweiter Weltkrieg, DDR und Stasi, Flucht und Verfolgung.

Die Jury des Jugendliteraturpreises in der Kategorie “Sachbuch” begründete die Entscheidung für “Der Duft der Kiefern” 2022 übrigens so: “In ihrer Graphic Novel begibt sich die Autorin auf eine autobiografische Spurensuche und hinterfragt die Rolle ihrer Familie während der NS-Zeit. Dabei ist ihr Werk nicht nur ein Stück persönlicher Aufarbeitung, sondern vielmehr ein Beitrag gegen das Vergessen und eine Aufforderung zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.”  Eindrucksvoll, lautete das Jury-Fazit, lege das Sachbuch dar, “wie grafisches Erzählen die Möglichkeiten der Wissensvermittlung erweitert”.

Diesem Lob schlossen sich unsere Schüler*innen nach dem Workshop an. Das Feedback zu dieser alles andere als alltäglichen Form der Leseförderung fiel sehr positiv aus. Motto: gern wieder!

Für die Organisation des Workshops mit Lesung geht ein großes Dankeschön an Frau Schneider!

                                         FB Deutsch