Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2017

Der Wahltag rückt näher

Am 15. September fand in unserer Aula eine Podiumsdiskussion mit den Direktkandidatinnen und – kandidaten der größten Parteien statt, die von unserem Leistungskurs Politikwissenschaft vorbereitet worden war. Anwesend waren Dr. Frank Steffel von der CDU, Thorsten Karge von der SPD, Stefanie Remlinger von Bündnis 90/ Die Grünen, Juliane Hüttl von der FDP, Hakan Taş von der LINKEn und Dr. Dieter Neuendorf von der AfD.

Die Diskussion wurde von Jason Schumann und Paul Steinmetz aus dem 3. Semester sehr souverän moderiert.

Ein zentrales Thema war die Bildungspolitik, die eigentlich in der Verantwortung der Bundesländer liegt. Aber die Frage ist generell auch, wie sehr der Bund einbezogen werden soll, um z.B. die Digitalisierung in Schulen voranzutreiben.

Das zweite zentrale Thema war die Asyl- und Einwanderungspolitik.

Zu Beginn stellte sich jede Kandidatin und jeder Kandidat in einem Satz und in Bezug auf ein Wahlplakat der jeweiligen Partei in 90 Sekunden vor. Auch im weiteren Verlauf galt ein strenges Zeitlimit für die einzelnen Wortbeiträge.

Beim Thema Bildungspolitik waren sich alle Parteien einig: Man solle mehr Geld für die Digitalisierung verwenden und die Bildungsstandards im ganzen Land auf das gleiche Niveau anheben. Hierbei ging die Diskussion am stärksten von Karge und Steffel aus, wobei Steffel die bisherige Bildungspolitik der SPD kritisierte.

Zur Integration bzw. Flüchtlingsproblematik und Asylpolitik sagte Frank Steffel, man solle sich stärker auf die Fluchtursachen konzentrieren. Gleichzeitig müsse die hohe Zahl der Einwanderer in den Arbeitsmarkt integriert werden, um so auch Deutschlands Wirtschaft zu stärken. Thorsten Karge äußerte sein Misstrauen zu einer Obergrenze bei der Zahl der Asylbewerber. Stefanie Remlinger räumte ein, dass man Einwanderern bessere Berufsmöglichkeiten bieten sollte und Juliane Hüttl sowie Dieter Neuendorf setzten auf eine konsequente Flüchtlingspolitik, wobei man bei Fluchtursachen und Fluchtmotiven differenzieren müsse. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sind in einer vollkommen anderen Situation als Menschen, die wegen Armut und Perspektivlosigkeit ihre Heimatländer verlassen.

Das Thema Innere Sicherheit kam am Ende der Diskussion etwas zu kurz, was jedoch eine ausführlichere Fragerunde mit den Schülern ermöglichte.

Publikumsfragen bezogen sich auf ganz unterschiedliche Themen, z.B. die Rentenpolitik, bei der jedoch alle Parteien ungefähr einer Meinung waren: Es werde nicht genug für die zukünftigen Generationen getan.

Die sehr unterschiedlichen und gegensätzlichen Parteistandpunkte führten nur gelegentlich zu kleineren Wortgefechten, insbesondere zwischen Hakan Taş (Die LINKE) und Dieter Neuendorf (AfD).

Insgesamt war es eine sehr gelungene und gut organisierte, interessante und lehrreiche Podiumsdiskussion, die wir uns auch bei den nächsten Wahlen wieder wünschen, da es für Schüler bzw. junge Erwachsene immer wichtig ist, sich eine qualifizierte Meinung zu bilden und sich über Politik zu informieren.

Simon Dellin (1. Sem.)

 

Wir danken dem Leistungskurs Politikwissenschaft unter der Leitung von Frau Ylinen für die Vorbereitung der Veranstaltung. Sie wurden unterstützt von unserem Technik-Team Leon, Theo und Niklas.