Kursfahrt nach Rom
Kursfahrt nach Rom 2017
Was sind die ersten Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, wenn man das Wort „Rom“ hört?
Ist es der gesunde Respekt vor dieser alten Stadt, der sich vermischt mit dem Angstgedanken, versehentlich eine wertvolle Antiquität zu zerstören? Oder ist es eventuell doch einfach nur die Vision von leckerem Eis, das man genießt, während die Sonne im Zenit steht und man sich vom Trubel der Stadt treiben lässt?
Das mag von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, doch in einem sind sich wohl alle einig: Man hat Erwartungen, hohe Erwartungen. Es ist schließlich die Stadt der Götter, die Stadt, die Geschichte geschrieben hat wie keine andere.
Demnach ist es noch verwunderlicher, zu sagen, dass die Erwartungen der Schüler, die an der Kursfahrt nach Rom 2017 teilgenommen haben, mehr als übertroffen wurden. Wie es dazu kam, davon möchte ich nun berichten.
Die Reise begann am Samstag, dem 8. Juli 2017, am Tegeler Flughafen. Man blickte in müde und teilweise auch skeptische Gesichter, die einen starken Kontrast zu der vorfreudigen Ausstrahlung der Autoritätspersonen – Fr. Socher, Hr. Dr. Socher und Hr. Birkenbach – bildeten. Nachdem wir aufgrund eines Systemausfalls am Flughafenschalter beinahe das Flugzeug verpasst hatten, erreichten wir nach ca. zwei Stunden Flugzeit die Stadt, die nun für sieben Nächte unser Zuhause sein sollte. Wir
wohnten in der Villa Maria, einem modernen Hotel, das in einem Randbezirk steht und im Wesentlichen von Nonnen betrieben wird. Die Zimmer waren sehr groß und beinahe penibel sauber, sodass sich darum bemüht wurde, die Zimmer in diesem schönen Zustand zu erhalten. Nach der Entdeckung dieser Gemächer strahlten auch die Mitschüler und die anfängliche Skepsis war wie verflogen.
Rom ist eine Stadt, für die man sich vermutlich Jahre Zeit nehmen müsste, um jede Kleinigkeit entdecken und würdigen zu können. Doch trotz der kurzen Zeit und den Temperaturen, die nichts für schwache Kreisläufe waren, schienen doch alle überrascht darüber zu sein, wie viel man doch in den sieben Tagen kennenlernen kann. Jeder Schüler hatte für die Fahrt einen Kurzvortrag vorzubereiten zu einer oder mehreren thematisch verwandten Sehenswürdigkeiten. Dies war praktisch, denn so blieb es nicht beim oberflächlichen Blick, sondern man erfuhr spannende Fakten über Bauwerke und Skulpturen, Straßen und öffentliche Plätze. Es machte allen Spaß, durch diese respekteinflößende Stadt zu laufen und neue Dinge zu entdecken. Langeweile tauchte nie auf – was wohl auch unmöglich wäre; wenn man sich zum Beispiel in dem Pantheon befindet und erfährt, dass die Kuppel vor 1700 Jahren erbaut wurde und heutzutage immer noch die größte freischwebende Kuppel auf der Welt ist. Ja, Respekt und Ehrfurcht spiegelten sich in den Gesichtern der Schüler wieder.
Die obligatorischen Museumsbesuche fehlten selbstverständlich auch nicht, doch auch da war für jedermann etwas dabei. Wenn das Interesse nicht in der antiken Skulpturensammlung geweckt wurde, dann vielleicht in der modernen Kunstausstellung. Der Widerspruch, der wahrzunehmen war, nachdem beide Besuche in den unterschiedlichen Museen abgeschlossen worden waren, bildete eine gute Grundlage für die Erkenntnis, dass die gesamte Stadt in sich ein einziger Kontrast ist. Das Antike, zu erkennen an den Bauwerken, den Skulpturen und den Straßennamen, kontrastierte mit der Moderne, die sich ausdrückte im Stadttrubel, der in jeder Großstadt zu finden ist. Wurde dieser besondere, charmante Charakter der Stadt erst einmal erkannt, konnte man kaum genug staunen.
Die Gruppengemeinschaft wurde gestärkt durch Unternehmungen wie das gemeinsame Eisessen, wobei zu betonen ist, dass die Auswahl bei 150 Sorten lag, oder dem abschließenden gemeinsamen Abendessen in einem schönen Restaurant.
Rom ist eine Stadt, die Geschichte schrieb – doch auch die Kursfahrt dorthin ist eine Geschichte wert. Es ist sicher, dass diese Fahrt tief in den Erinnerungen der Schüler verankert ist und sie sich auch in 30 Jahren noch daran erinnern werden.
Und das ist es doch, was die Geschichte ausmacht, oder? Man erinnert sich und zehrt von den Erfahrungen und Eindrücken, die gesammelt werden durften. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an Fr. Socher, Hrn. Dr. Socher und Hrn. Birkenbach, die uns eine so tolle Reise ermöglicht haben und uns somit die Geschichte mitsamt ihren unzähligen Facetten und Gesichtern ein Stück näher brachten.
Lisann Dechow (2. Sem.)