Drei Tage lang Teil der Vereinten Nationen sein – in Wien

Schon früh startete unser Abenteuer „MUNoV“ am Mittwochmorgen! Wir trafen uns alle in typischer Businesskleidung am 15.01.2020 am Tegeler Flughafen. Die Delegierten von Belgien, Japan, Mexiko und Nigeria gingen durch die Sicherheitskontrolle und sorgten für etwas Aufsehen um 4:30 Uhr morgens. 

Es wurden noch letzte Resolutions und Opening speeches fertiggestellt, bis wir schließlich Richtung Wien und Opening Ceremony der Model United Nations of Vienna 2020 abhoben. Die MUNoV ist ähnlich wie die OLMUN, nur findet sie eben in Wien statt! Der größte Bonus natürlich: im „richtigen“ UN-Gebäude mit wirklichen Botschaftern als Guest Speakers tagen und in der Kantine, wo vermutlich schon António Guterres sein Schnitzel aß, zu Mittag essen. Denn Wien ist neben New York, Genf und Nairobi einer der vier Amtssitze der Vereinten Nationen.

Wir waren sehr früh in Wien, aber selbstverständlich behielt Frau Kassel mit Ihrer Zeitplanung recht und wir bewiesen Österreich unsere deutsche Pünktlichkeit! Denn bevor im Konferenzsaal Platz genommen werden konnte, mussten wir Sicherheitskontrollen wie am Flughafen durchlaufen, um überhaupt in die Gebäude der UNO-City, offiziell: Vienna International Centre (VIC), zu kommen. Diese Prozedur erwartete uns täglich; dabei fühlten wir uns mit unseren badges aber drei Tage lang als Teil des 5.000köpfigen Wiener UN-Mitarbeiterstabs.

Die Opening Ceremony war sehr musikalisch gestaltet, im Gegenteil zu den Veranstaltungen der OLMUN. Mit den Worten von Gurubharan Ganeson, dem Secretary General, „With these words I declare MUNoV 2020 as officially opened“, begannen drei spannende Tage in Wien. Voller Committee Sessions, Empfang durch die Stadt Wien mit Dinner im Rittersaal des ehrwürdigen Ratskellers, lautfröhlicher Karaokenacht mit Mamma Mia und Dancing Queen und tollen Begegnungen. 

Die diesjährige MUNoV stand unter dem Motto „Fostering Equity through Multilateralism„. Wir beschäftigten uns mit einer breiten Palette an Themen, z.B. mit der russischen Intervention in der Ukraine und der Situation in Libyen, mit Anti-Satelliten-Waffen und Cybersecurity, mit der Arbeitsplatzsicherheit im Bereich der Atomenergie, mit dem Kampf gegen Kinderpornographie und -prostitution und auch mit dem illegalen Drogenhandeln in Afghanistan und weltweit.

Weil  viele first timer in unserer Gruppe waren, war alles sehr aufregend, aber auch für die Oldies war die MUNoV besonders. Die Teilnehmer waren nämlich nicht wie in Oldenburg hauptsächlich deutsche Schulen, sondern es waren hauptsächlich internationale Schulen mit reichlich native speakers vertreten. Doch bei einer MUN wächst man zusammen und so machten die sprachlichen Differenzen schon nach wenigen Stunden keinen Unterschied mehr. 

Es wurden eifrig Resolutionen ausgearbeitet und diskutiert. Während Ivan und Henrik sich zum best delegate hocharbeiten wollten und deshalb die Debatten in ihren committees wesentlich bestimmten, recherchierten Erja, Lilly und Mira weiter zu ihren Themen. Bene, Nico und Louisa ließen das MUN Prozedere auf sich wirken und ich sorgte dafür, dass meine Chairs hydriert blieben und wurde so immerhin favourite delegate! 

Die Abende verbrachten manche von uns mit den neuen Bekanntschaften aus aller Welt, wohnhaft in Wien, und manche im Apartment beim Fußballgucken! Ehe wir uns versahen, waren wir in der Closing Ceremony versammelt. Ivan wurde als „best delegate“ geehrt und ich mit einer selbstgemachten Urkunde meiner Chairs als „favourite delegate“ in ihrer Rede erwähnt.

Nach drei Tagen, die sich anfühlten wie drei Sekunden, beendete Gurubharan Ganeson die MUNoV 2020 mit den Worten: “It’s a pleasure for me to declare the MUNoV 2020 as officially closed.“

Das hinderte uns nicht daran, mit unseren neuen Freunden aus den vielen internationalen Schulen am Abend noch einmal laut und schief „Dancing Queen“ zu singen! 

Ich spreche bestimmt für alle, wenn ich sage, dass wir alle sehr dankbar dafür sind, so viele verschiedene und tolle Menschen kennengelernt zu haben! Für uns war es unglaublich, woher der ein oder andere kam oder wo er schon überall gelebt hat. Wir sind uns sicher einig: Immer wieder gerne – und im UN-Duktus: Motion to go back to Vienna!

The delegate yields the floor back! 

Lola Wolter (4. Sem.)