Jugend debattiert 2023/24

  1. 29. Januar – Regionalwettbewerb am Max-Delbrück-Gymnasium in Pankow

Am frühen Morgen traf sich das Bülow-Team und seine Unterstützerinnen in der Kuckhoffstraße. Der Adrenalinspiegel war selbstverständlich gesund erhöht. Vor dem Schulportal wartete bereits ein freundliches Empfangskomitee der Gastgeber, allen Teams und Unterstützern den Weg durch die zunächst etwas verwirrende Delbrück-Architektur zu weisen.

Für unser Team der Altersklasse I war die diesjährige Terminsetzung nicht optimal, denn Frieda, Quentin (beide 9b) und Theo (9e) waren eigentlich im Betriebspraktikum. Dank verständnisvoller Arbeitgeber konnten sie trotzdem teilnehmen. Besser erging es unseren Debattantinnen der Altersklasse II. Anna und Valerie (beide 10b) hatten einige Klassenkameradinnen als Publikum gewinnen können. Zur Jury gehörten die erfahrene Mila (10d), Carolina (10f) als Neuling auf der Regionalebene und Bosse (12) als alter Hase.

Streitfragen

In zwei Runden debattierten Frieda, Quentin und Theo mit Schülerinnen und Schülern von vier anderen Gymnasium im Regionalverbund I von Jugend debattiert, dem gastgebenden Delbrück-Gymnasium, den Gymnasien Primo Levi und Carl von Ossietzky sowie dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium, das neu in unserem Regionalverbund ist.

Zur Debatte standen die Fragen:

  • Sollen Jugendliche dazu verpflichtet werden, sich bei der Feuerwehr zu engagieren?
  • Sollen öffentliche Schwimmbäder eine flächendeckende Videoüberwachung einführen?

Die sportinteressierten Debattantinnen und Debattanten bedauerten, dass die Frage, ob im Jugendvereinssport auf Leistungsbewertung verzichtet werden soll, den vier Finalisten der Altersrunde vorbehalten blieb. Allerdings mogelten sich die Finalisten durch die Debatte, denn die grundlegende Klärung, was denn unter Leistungsbewertung überhaupt zu verstehen sei, unterblieb zum Bedauern des neugierigen Publikums. Die Konzentrationsleistung hatte nach zwei Debattenrunden ihren Tribut gefordert.

Anna und Valerie waren als Zehntklässlerinnen in der Altersklasse 2 besonders herausgefordert, denn die vierzehn Debattantinnen und Debattanten der anderen Schulen – hier waren zusätzlich das Felix-Mendelssohn-Bartholdy- und das Beethoven-Gymnasium vertreten – kamen zum größten Teil aus der Oberstufe. Sie widmeten sich den Fragen:

  • Sollen Videospiele und Apps, die In-Game-Käufe enthalten, für Minderjährige verboten werden?
  • Sollen Stadt- und Gemeinderatssitzungen grundsätzlich online durchgeführt werden?

Groß war die Freude, als die Organisation die Finalisten verkündete. Valerie war als Viertplatzierte weitergekommen. Nun wurden die Karten neu gemischt und es galt für die Finalisten, sich in einer halben Stunde untereinander auszutauschen und mit dem jeweiligen Pro- bzw. Contra-Partner eine Maßnahme und eine Argumentationslinie grob zu entwickeln. Zur Debatte stand die Einführung eines Grunderbes für alle Menschen in Deutschland zum 18. Geburtstag.

Das Pro-Team mit Valerie auf der Position Pro 2 schlug ein Grunderbe in Höhe von 20.000€ für alle Achtzehnjährigen mit dauerhaftem Wohnsitz in Deutschland vor. Im Debattenverlauf kristallisierten sich zunehmend die beiden Seiten heraus. Während Pro das Grunderbe hauptsächlich aus Gründen der Chancengerechtigkeit verteidigte, pochte Contra auf den Leistungsgedanken, der durch das Grunderbe untergraben würde.

Am Ende platzierte die Jury das Pro-Team auf Platz 1  (Beethoven) und 2 (Bülow). Daraus politische Schlussfolgerungen zu ziehen, wäre indes kurzschlüssig. Schließlich besteht eine wesentliche Herausforderung bei Jugend debattiert darin, sich auch in fremde Positionen hineinzuversetzen und gegen die eigene Meinung zu argumentieren, zu urteilen und zu bewerten.

Bilanz

Normal ist, in der ersten Begegnung mit den Mitstreitern der anderen Schulen das Gefühl zu haben, die anderen wüssten viel besser Bescheid – egal, wie intensiv man sich auf die Themen vorbereitet hat.

Vor allem die Neulinge im Wettbewerb lernten z.B., dass man sein Wissen wohldosiert in die Debattenrunde einbringen sollte. Redebeiträge von fünf Minuten führen nicht nur zu Punktabzügen in der Wertung. Ein zu langer Redebeitrag bedeutet auch, dass die Argumente nicht mehr zur Geltung kommen und untergehen. So verliert man Einfluss auf den Debattenverlauf.

Es macht Spaß, sich gut vorbereitet in angenehmer Debattenatmosphäre zu unterschiedlichsten Themen gepflegt zu streiten. Vor allem lernt man dabei, dem Gegenüber zuzuhören.

UND natürlich: Bülow freut sich, nach der Wettbewerbsrunde 2018/19 mit Valerie wieder eine Debattantin in das Landesfinale entsenden zu können.

Wie weiter?

Für Platz 1 und 2 winkt ein Wochenende in Brandenburg mit intensiver Rhetorikschulung, um eine bestmögliche Vorbereitung für die nächste Stufe des Wettbewerbs, den Landesausscheid am 11. März, zu gewährleisten. Am 15. März folgt das Landesfinale im Berliner Abgeordnetenhaus.

Nach dem guten Abschneiden des Bülow-JD-Teams in diesem Jahr freuen wir uns schon jetzt auf ein starkes JD-Team im Wettbewerb 2024/25 und auf talentierte Neulinge aus der künftigen Altersklasse 1.

Dr. Brigitte Kassel
Schulkoordinatorin Jugend debattiert

Schulinterner Wettbewerb Jugend debattiert

Zivilisiert streiten – Dass das möglich ist, führten uns einige Schülerinnen und Schüler kurz vor Weihnachten vor.

In der letzten Woche vor den Ferien mobilisierten sie noch einmal alle Energie für den schulinternen Wettbewerb Jugend debattiert in der Wettbewerbsrunde 2023/24.

In diesem Jahr stellten sich in sowohl in der Altersklasse I (9. Jg.) als auch in der Altersklasse II (ab Jg. 10) jeweils acht Debattantinnen und Debattanten der Herausforderung. Während die Jüngeren bereits in Vor- und Rückrunde über aktuelle Themen wie ein Verbot von Werbung für ungesunde Lebensmittel debattieren durften, hieß es für die Altersklasse II u.a., sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit einer Leinenpflicht für Katzen zu machen. Ja, man höre und staune, so verrückt ist das gar nicht.

Valerie (10b) und Leonard (10f) als Vertreter der Pro-Seite verwiesen nicht nur auf eine entsprechende Vorschrift in Australien. Kenntnisreich warfen sie in ihrer Debatte mit Zahlen zum Vogelschutz und zur Artenvielfalt nur so um sich.

Kenntnisreich und schlagfertig auf hohem Niveau debattiert

Zu den Finaldebatten versammelte sich eine größere Zuhörerschaft in der Aula. Aktuell waren diese Debatten jede auf ihre Weise. Kaum jemand bezweifelt, dass Mobbing immer wieder ein brennendes Thema an Schulen ist. Und so debattierten in der Altersklasse I Frieda, Josefine, Theo und Quentin darüber, ob Mobbing stärker bestraft werden sollte.

Die Finalisten der Altersklasse II – Anna, Helene, Valerie und Leonard – hätten sich in der Vorbereitung mit Verteidigungsminister Pistorius zusammensetzen können, denn sie widmeten sich der Frage, ob in der Schule für den militärischen Verteidigungsfall relevante Fähigkeiten vermittelt werden sollten.

Das Publikum erlebte Finalisten, die nach Vor- und Rückrunde auch in der anstrengenden dritten Debatte des Wettbewerbs kenntnisreich und schlagfertig auf hohem Niveau debattierten.

Doch keine Debatte wäre möglich ohne eine kompetente Jury, die immer um ein faires Urteil bemüht war.

Wie geht es weiter?

Unsere Erst- und Zweitplatzierten in den Finaldebatten nehmen am 29. Januar am Regionalwettbewerb teil, der in diesem Jahr am Delbrück-Gymnasium in Pankow stattfindet.

In der Altersklasse I sind Frieda (9b) und Theo (9e) dabei. In der Altersklasse II vertreten Valerie und Anna (beide 10b) unsere Schule.

Als Jurymitglieder entsenden wir Bosse (12. Jg.), Mila (10d) und Carolina (10f).

Dr. Brigitte Kassel
Schulkoordinatorin Jugend debattiert