Austauschprogramm „Brigitte-Sauzay“
Von meiner Französisch-Lehrerin hatte ich erfahren, dass es eine Möglichkeit gibt, auf der Website des Brigitte-Sauzay-Programms Kontakt mit französischen Schülern aufzunehmen und sich so jemanden für einen Austausch aussuchen zu können.
Auf diese Weise habe ich auch Mathilde kennen gelernt, die in Baume-les-Dames wohnt, eine kleine Stadt mit ca. 5000 Einwohnern im Nord-Osten von Frankreich in der Nähe von Besançon.
Mathilde und ich haben uns viel geschrieben und uns gerade über die sozialen Medien ausgetauscht, um mehr übereinander zu erfahren und Informationen zu bekommen. Sie und ihre Familie waren sehr nett und wir haben immer noch Kontakt.
Mit Mathilde habe ich dann vereinbart, von Mitte Februar bis Mitte April 2019 bei ihr in Frankreich zu verbringen, sie sollte den Juni und Juli in Berlin verbringen.
Meine erste Woche in Frankreich startete gleich sehr aufregend, da dort die zweiwöchigen Winterferien begannen und ich mit ihrer Familie nach Grenoble in die französischen Alpen fuhr, um in den ,,Alpes du Grandes Serres‘‘ Ski zu fahren. Anfangs fiel mir das Verstehen der Sprache nicht leicht, alle redeten sehr schnell, und ich kannte viele Vokabeln gar nicht. Es konnte auch keiner richtig Englisch sprechen, aber nach einigen Tagen hatte ich den Dreh raus :-). Das lag vor allem daran, dass mich alle eingebunden haben, wir haben viel gemeinsam gespielt, geredet und viele Aktionen miteinander unternommen haben.
Nach den Ferien begann die Schule, insgesamt besuchte ich den Unterricht 6 Wochen. Schule in Frankreich unterscheidet sich meiner Meinung nach sehr von der deutschen Schule. Aber alle Lehrer waren freundlich zu mir, und auch wenn es anfangs sehr ermüdend und anstrengend war, kam ich mit der Zeit immer besser mit.
Was mir nicht sehr gut gefallen hat, war das Essen in der Schulmensa, welche immer überfüllt war. Den Englischunterricht fand ich leider überhaupt nicht ansprechend, da fast ausschließlich auf Französisch gesprochen wurde. Außerdem war die Schule erst um 16.30 Uhr zuende.
Glücklicherweise habe ich an der Schule viele Freunde gefunden, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe. Wir haben viel gelacht. Das war sozusagen ein wichtiger Ausgleich zum strengen Unterrichtsgeschehen.
Mit Mathilde und ihren Eltern habe ich mich sehr gut verstanden. Zusammen mit der Familie haben wir Besançon, Dijon, Ornans und sogar Lyon besucht. Alle Städte sind sehr schön und aufregend, man konnte vieles machen: Einkaufen, Sightseeing oder lecker Essen gehen. Apropros Essen: Bei meiner Familie wurde sehr viel gekocht, und die fleischfreien Gerichte haben mir immer gut geschmeckt. Anfangs musste ich mich ziemlich daran gewöhnen, so spät zu essen. Doch das war kein Problem.
In diesen zwei Monaten in Frankreich habe ich sehr viel gelernt und bin viel selbstständiger geworden. Alle meine Kontakte aus Frankreich pflege ich weiterhin, teilweise sogar täglich via Snapchat, Instagram und co. Ich bin überzeugt, dass sich der Zweck des Bigitte-Sauzay-Programmes, Sprache und Kultur besser kennenzulernen, absolut erfüllt hat, und kann den Schüleraustausch unbedingt weiterempfehlen.
Es bedeutet mit sehr viel, die Chance gehabt und genutzt zu haben, und ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich machen durfte. Am meisten freue ich mich natürlich über die extreme Sprachverbesserung, Französisch spreche und verstehe ich nun recht flüssig!
Incila Isabel Bröcker, 10A