Ethik und Philosophie
Ethik in der Sekundarstufe I
Ethik ist ein reguläres und verbindliches Fach in der 7. bis zur 10. Klasse, das sich vor allem mit Fragen der Selbstbestimmung und des Zusammenlebens beschäftigt. Es geht also zum einen um mich selbst (Wie möchte ich meine Leben gestalten? Was macht mich glücklich? Worauf bin ich neugierig? usw.) und zum anderen um mich als Teil der Gemeinschaft (Wo sind die Grenzen meiner Handlungen? Für wen und was bin ich verantwortlich? Was bedeutet Freundschaft? Wie lässt sich Gerechtigkeit umsetzen? usw.).
Diese und viele andere Fragen werden an konkreten Beispielen behandelt, selber durchgespielt (z.B. in Rollenspielen) und philosophisch reflektiert. Entsprechend vielseitig ist der Unterricht: Wir arbeiten mit Beispielfällen, mit Filmausschnitten, mit Gedankenexperimenten und kreativen Methoden, aber wir analysieren und bewerten auch Gedankengänge in philosophischen Texten, um unsere Perspektiven zu erweitern.
Ziel des Unterrichtes ist es dabei nicht, vorgefertigte Antworten zu übernehmen oder auswendig zu können, sondern mit Gründen eigenständig über ethische Themen und Fälle nachzudenken und zu Urteilen zu kommen. Das erfordert Konzentration, entwickelt einen aber als Persönlichkeit weiter. Hier halten wir uns an die Forderung des berühmten Philosophen Immanuel Kant: Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Entsprechend geht es bei der Leistungsbewertung im Ethikunterricht nicht um die Bewertung der persönlichen Meinung, sondern der Fähigkeit zu begrifflicher Klarheit, zur Folgerichtigkeit der eigenen Argumentation und zur kritischen Auseinandersetzung mit fremden Argumenten und Standpunkten. Diese Kompetenzen können sowohl im Unterrichtsgespräch, in schriftlichen Texten oder kreativen Beiträgen wie Podiumsdiskussionen, Standbildern, Plakaten oder szenischen Darstellungen gezeigt werden.
Es besteht in der zehnten Klasse die Möglichkeit, Ethik als Fach für die Präsentationsprüfung im MSA zu wählen. In der Oberstufe wird das Fach nicht unterrichtet, man kann bei Interesse aber Philosophie als Grundkurs und auch als Prüfungsfach im Abitur wählen.
Philosophie in der Sekundarstufe II
„Wie verschiedenartig bewerten wir doch die Dinge!“
Der Philosoph Michel de Montaigne, von dem dieser Satz stammt, erkannte darin das Faszinierende des Denkens: Zu einem Individuum wird ein Mensch erst dadurch, dass er eine eigene Sicht auf die Welt und das Leben entwickelt und dadurch, dass er seine Ansichten, Ideen und Urteile zur Diskussion stellt. Der Philosophieunterricht will genau dabei helfen: Sich im Denken orientieren! Die Welt und das eigene Leben in gedanklicher Vertiefung erfassen! Geistesgeschichtliche und aktuelle philosophische Fragen kennenlernen! Kurz: Den Dingen kritisch auf den Grund gehen!
Und dazu ist die intensive Beschäftigung mit unterschiedlichen Philosophinnen und Philosophen nötig – und lohnend!
Welche Fragen im Fach Philosophie behandelt werden? Das haben Schülerinnen und Schüler eines Grundkurses in einem Brainstorming dargestellt.
Das Fach Philosophie wird an der GvB als Grundkurs in der Oberstufe angeboten und kann als Fortführung, Erweiterung und Vertiefung des Ethik-Unterrichts aus der Mittelstufe angesehen werden, es kommen aber auch ganz neue Themenfelder hinzu. Philosophie kann im Abitur als 3. und 4. Prüfungsfach sowie als 5. Prüfungskomponente gewählt werden.
Die Oberthemen der vier Semester lauten gemäß dem Berliner Rahmenlehrplan:
- Semester: Werte und Normen
- Semester: Mensch und Gesellschaft
- Semester: Erkenntnis und Wahrheit
- Semester: Sein und Werden