Präsidentschaftswahlen in den USA

Landslide victory für die Demokratin Hillary Clinton

So sah es am 7. November nach den Prognosen der etwa 3.000 Schülerinnen und Schüler aus, die am US Election Project 2016, das u.a. von der US-Botschaft organisiert worden war, teilgenommen hatten.

http://www.teachaboutus.org/course/view.php?id=254

http://www.teachaboutus.org/course/view.php?id=254

 

Das wirkliche Leben bot dagegen einige Überraschungen und trug den Wünschen der SchülerInnen nicht unbedingt Rechnung.

Teachaboutus.org …

ist die Moodle-basierte Online-Plattform, auf der seit September u.a. Schülerinnen und Schüler an 34 Berliner Schulen zu den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten recherchierten. Jeder Gruppe war ein Bundesstaat zugewiesen worden – in der Regel per Los. Es galt nun, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen in diesem Bundesstaat zu untersuchen, sich mit den Kandidaten vertraut zu machen und deren Positionen zu zentralen politischen Fragen zu ermitteln. Auf der Basis intensiver Recherche entwickelte jede Gruppe für ihren Bundesstaat eine Prognose zum Wahlausgang: Würden die sog. electors im Bundesstaat für Clinton oder für Trump stimmen?

Viele Gruppen nahmen darüber hinaus mit einer kreativen Darstellung ihrer begründeten Prognose am Wettbewerb teil.

Am Projekt nahmen auch drei Leistungskurse Englisch des 1. Semesters (Ger/Kas/Wöl) und ein Leistungskurs Englisch des 3. Semesters (Sf) teil. Wir vertraten die Bundesstaaten New Hampshire, Minnesota, North Dakota und Hawaii.

Final Event am 7. November 2016

Kurz bevor die Wahllokale in den USA geöffnet wurden, trafen sich die Teilnehmer des Projekts zur Abschlussveranstaltung in der Friedrich-Ebert-Stiftung. Moderiert von Juliane Schäuble (Tagesspiegel) und kommentiert von Botschafter John B. Emerson und dem amerikanischen Politikwissenschaftler Bill Chandler gaben die Schülerinnen und Schüler in der alphabetischen Reihenfolge der Bundesstaaten ihre Voten ab. Schritt für Schritt entfaltete sich die electoral map. Dass dabei gleich zu Beginn Alaska blau markiert wurde, konnte nicht unkommentiert bleiben – eine demokratische Mehrheit in diesem Bundesstaat hielten Botschafter Emerson und Bill Chandler für äußerst unwahrscheinlich. Wichtiger noch die Blaufärbung von Florida, denn mit 29 Wahlmännern hat dieser Bundesstaat großes Gewicht. Nicht für gänzlich ausgeschlossen, aber doch für unwahrscheinlich hielten die Experten einen demokratischen Sieg in Florida mit seinem hohen Anteil an kubanischstämmiger Bevölkerung.

Die Bülow-Wahlexperten waren unterschiedlich stark herausgefordert. Minnesota, seit 1976 demokratisch, schien ein recht eindeutiger Fall. North Dakato wurde dem Trump-Lager zugeschlagen. Ebenso New Hampshire, ein traditionell hart umkämpfter swing state. Für Hawaii dagegen hieß die Prognose: demokratische Mehrheit.

Am Ende stand schließlich ein phänomenales Ergebnis für Hillary Clinton, die nach den Schülerprognosen die Wahl mit 361 Wahlmännern gewinnen würde. Wer glaubte das? Nachdem die US-Experten die electoral map hier und da korrigierten und die Farbgebung nach ihren Hypothesen veränderten, wurde aus der landslide victory ein Patt! Damit versprach die tatsächliche Wahl sehr spannend zu werden.

Republikaner Donald Trump, der nächste US-Präsident

Inzwischen hat sich die Skepsis des Botschafters und des Politikwissenschaftlers hinsichtlich so mancher Prognose als berechtigt erwiesen. Die Projektarbeit hat dennoch viele neue Experten für das US-Wahlsystem hervorgebracht, die einen kurzweiligen Nachmittag mit dem amerikanischen Botschafter erlebten.

http://www.teachaboutus.org/course/view.php?id=254

http://www.teachaboutus.org/course/view.php?id=254

Dass 2016 die Prognosen der SchülerInnen bei weitem nicht so exakt waren wie 2012, spiegelt auch die schwierige Wahlkampfsituation mit einem überaus umstrittenen, populistisch agierenden Kandidaten wider. (BK)