Kursfahrten
Das Warten hatte ein Ende, am 8. Jänner 2015 ging es sehr, sehr rechtzeitig los – schon um 6 Uhr früh! Doch das frühe Aufstehen störte weniger, denn die Vorfreude war riesig! Ausgemachter Treffpunkt war das Georg-Herwegh-Gymnasium. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie Lehrer und Betreuer kamen mit reichlich Koffern, Taschen und Skiausrüstung an, vorbereitet auf das bevorstehende Abenteuer in den Alpen. Mit müden Gesichtern, die vor Freude strahlten und wachen Gedanken um Piste, Unterkunft und nahender Amtmosphäre kreisend, betraten wir entschlossen den Bus. Unser Ziel: Obertauern – einer der meistbesuchten Wintersportorte Österreichs.
Unser GK Sport „Pistenteam“: erfahrene und auch unerfahrene Wintersportler aus dem zweitem Semester der Herwegh- und Bülow-Oberschule, insgesamt 40 Schüler und 8 Lehrer. Zeitlich trennten uns am Ende etwa 11 Stunden. Mediale Unterhaltung, erste Gespräche zwischen bekannten und unbekannten Leuten und eine insgesamt ausgelassene Stimmung, ließen aber auch die normalerweise zähe Tour ins Nachbarland schnell vorübergehen.
Am frühen Abend waren wir froh, unsere wohnliche Herberge für die nächsten 9 Tage, das Young Austria Jugendhotel, zu beziehen. Zwar am Rande liegend, aber mit unmittelbarem Zugang zu Lift und Piste optimal für unsere Bedürfnisse. Obwohl der Reiz da war, direkt den Weg zur schneebedeckten Piste zu suchen, mussten wir uns noch eine Nacht gedulden und auf den nächsten Morgen warten. Denn die Skiausleihe fand erst am späten Abend statt, und da waren die Lifte dann bereits geschlossen. So konnten wir uns nochmal ausruhen, die Zimmer einräumen und uns kollektiv über den ersten, richtigen Tag im Schnee austauschen. Sehnlichst wurde auch die erste warme Mahlzeit des Tages erwartet. Von nun an hieß es, Kräfte sammeln, und reichhaltige Energiezufuhr war während des gesamten Aufenthaltes überaus wichtig, hungrig war man irgendwie immer. Und wir gewöhnten uns deshalb mit Vergnügen an die Essenszeiten: um 8 uhr Buffet, 12 Uhr Mittag und um 18 Uhr Abendessen. Die Auswahl reichte von immergrünen und bunten Salatschüsseln, der obligatorischen Suppe plus anschließendem kulinarischem Hauptgericht bis zu wechselndem Nachtisch. Das zum guten Essen, denn der Sport stand selbstverständlich im Fokus.
Am ersten Morgen war es nicht schwer einen frühen Blick aus dem Zimmer zu wagen. Das schöne Wetter passte perfekt zur frühmorgendlichen Aufbruchstimmung. Denn nun wurde es ernst, nun galt es für die schon praxiserfahrenen Sportler, ob Ski- oder Snowboardfahrer, ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Gruppen wurden nach Könnenstand eingeteilt. Die Anfänger ließen sich hautnah für die Abfahrt begeistern und hatten zunächst das Ziel, ähnlich gekonnt den Hügel abzufahren, bevor es in wirkliche Höhen gehen sollte.
Mit Stolz können wir sagen: Am Ende beherrschten alle Anfänger mehr oder weniger souverän den Umgang mit den anfangs fremdartigen Brettern unter den Füßen. Somit waren wir nicht nur eine Gruppe, die von Beginn an harmonierte, sondern zugleich auch erfolgreich war – den Skitest haben auch alle bestanden! Trotz der sich entwickelten Routine hatten wir jeden Tag unheimlich Spaß, jeder Tag war einzigartig, jeder Tag abwechslungsreich.
Die Abende waren die berechtigte Belohnung sowie Ausgleich für die sportlichen Aktivitäten, zu denen auch Volleyball, Basketball und, ja, Tanzen gehörte. Wir veranstalteten kurzweilige Spieleabende, Abende zum Beweisen der Tanzkünste und gesellige Runden, die bis zum Scheuchen in die Zimmer andauerten – Details verbleiben bei den Sportlern. 😉
Doch ein Highlight Obertauerns war definitiv die Fackelabfahrt am vorletzten Tag mit abschließendem Apres Ski. Zunächst fuhren wir mit dem Hauslift, abends und unter Flutlicht, auf den Scheidberg. Aufregend war es in teilweise vollkommener Dunkelheit durch den Bergwald hochzufahren und das Dorf bei Nacht weithin zu überschauen. Ausgestattet mit Fackeln, die, oben angekommen, entzündet wurden, fuhren wir geordnet und sicher die blaue Abfahrt zur Hütte. Dort nahm uns noch einmal zur Überraschung ein kleines, aber feines Feuerwerk in Empfang. Die Zeit war reif, den Abend ausgelassen zu feiern und Spaß zu haben. Das konnten wir dann auch noch ordentlich, beispielsweise beim traditionellen Nageln des Baumstamms mit der Hammerrückseite. Da staunten selbst Einheimische über die Fertigkeiten Einzelner und verloren so manche Bierwette gegen die Berliner! Aber selbst das Feiern blieb im Rahmen, denn wir haben auch die praktischen Prüfungen, in Form einer speziell vorgegeben Abfahrt und einer Gruppenchoreographie, zum Ende der Fahrt gesamtheitlich mit Bravour absolviert.So musste das Abenteuer schließlich doch noch zu einem Abschluss kommen, am 17. Januar ging es in einer ruhiger Nachtfahrt in die Heimat, zurück zur Familie und auch wieder zurück in den Schulalltag.
Aber mit Überzeugung können wir stellvertretend sagen, dass sich dieses Erlebnis vollkommen gelohnt hat. Jeder Einzelne hat seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen gemacht und an diese werden sich nunmehr alle mit Sicherheit auch noch in Jahren erinnern. Wir hatten eine ziemlich schöne, sportliche und amüsante Zeit – der Dank geht an diejenigen, die uns diese legendäre Fahrt ermöglicht haben: nn Herrn Hankiewicz, Frau Wulf, Herrn Gerke, Herrn Schicke, Frau Kranz, Frau Bester, Herrn Bester, Franzi und an die Sponsoren, die Eltern!
Carolin Durdel & Lukas Reinbeck